39. Münstersches Gespräch zur Pädagogik: Aufholen nach Corona? Was Schule zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen kann – Nachbericht

Distanz- und Wechselunterricht, Schulen, die von einem auf den anderen Tag geschlossen waren: Junge Menschen mussten durch die Corona-Pandemie gravierendeEinschränkungen in Kauf nehmen und haben nicht selten mit Lernrückständen, psychischen und gesundheitlichen Belastungen zu kämpfen. Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler und der Frage, wie Schulen zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen können, hat sich das 39. Münstersche Gespräch zur Pädagogik beschäftigt. Auf Einladung der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bistum Münster und in Kooperation mit der Akademie Franz Hitze Haus, dem Institut für Lehrerfortbildung und dem Landeskompetenzzentrum für Individuelle Förderung diskutierten 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Tage lang darüber, wie ein mögliches Aufholen nach Corona gestaltet werden kann.
Hauptabteilungsleiter Dr. William Middendorf begrüßte die Teilnehmenden und Mitwirkenden zu Beginn und benannte die durch die Pandemie entstandenen Schwierigkeiten sowohl im fachlichen wie auch im psycho-sozialen Bereich.
In den folgenden beiden Tagen präsentierten u.a. Professor Dr. Christian Reintjes von der Universität Osnabrück, Professor Dr. Kai Maaz vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Professorin Dr. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg und Professor Dr. Aladin El-Mafaalani von der Universität Osnabrück ihre Forschungsergebnisse im Hinblick auf die pandemiebedingte Situation, dies auch unter Berücksichtigung verschiedener Bildungsmilieus, verschiedener Länder und inner- und außerschulischer Kontexte. Thematisiert wurde, wie Bildungsgerechtigkeit in der Schule und durch die Zusammenarbeit von Schule mit anderen Institutionen erreicht werden kann.
In einer Reihe von Arbeitskreisen wurden „Good-practice-Beispiele“ aus Schulen vorgestellt, die gelungene Projekte, Ideen und Initiativen zum Aufholen nach Corona zeigten.
In der Abschlussdiskussion, in der Prof. El-Mafaalani und Prof’in Sliwka auf Fragen der Teilnehmenden eingingen, sprach sich El-Mafaalani für eine Entlastung der Lehrkräfte durch multiprofessionelle Teams und einen Ausbau der Elternarbeit aus. Sliwka stellte Kooperation als Schlüsselwort heraus und machte darauf aufmerksam, dass sich guter Unterricht durch eine gemeinsame Sprache und gemeinsam verfolgte Ziele auszeichne.
Die Beiträge zur Tagung werden – wie in jedem Jahr – wieder in einem Sammelband zusammengestellt, der zum Zeitpunkt der nächsten MGP erscheinen wird.