Das Forder-Förder-Projekt (FFP) dient der Individuellen Förderung selbstregulierter Lernprozesse bei Schülerinnen und Schülern. Zur Zielgruppe gehören sowohl Schülerinnen und Schüler der Grundschule (Klassenstufe 2 bis 4), der Sekundarstufe I (Klassenstufe 5 bis 9) als auch Oberstufenschülerinnen und -schüler, die wöchentlich je zwei Stunden über interessengeleitete Themen eine Expertenarbeit schreiben und im Anschluss daran einen Expertenvortrag anfertigen. Ziel ist es, Kinder in Bereichen ihrer individuellen Interessen und Begabungen herauszufordern und sie damit zugleich bei der Entwicklung ihrer Lernkompetenzen zu fördern. Für die jüngeren Schülerinnen und Schüler werden gezielt Strategien des Selbstgesteuerten Lernens eingesetzt, mit älteren Schülerinnen und Schülern werden systematisch Strategien des Forschenden Lernens erarbeitet. Das FFP wird mittlerweile in vier unterschiedlichen Organisationsformen durchgeführt, wobei Lehrpersonen jeweils die Rolle von Lernberaterinnen und Lernberatern übernehmen. Zuletzt stieß mit dem FFP-Plus eine Organisationsform zum wissenschaftlichen Arbeiten für Oberstufenschülerinnen und -schüler hinzu, die auch vermehrt digitale Elemente beinhaltet.
Video-Vorstellung: Das Forder-Förder-Projekt - Forschen in der Schule
Forder-Förder-Projekt im Drehtürmodell (FFP-D)
Forder-Förder-Projekt im Regelunterricht (FFP-R)
Forder-Förder-Projekt Advanced (FFP-A)
Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird das FFP-A für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 angeboten. Wie im FFP-D verlassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Regelunterricht und entwickeln eine eigene Forschungsfrage. Sie planen eine Untersuchung, führen diese durch und werten die Daten aus. Ihre Ergebnisse verarbeiten sie in einer Expertenarbeit. Dabei nutzen sie Strategien des Forschenden Lernens.
Forder-Förder-Projekt-Plus digital (FFP+)
Seit dem Schuljahr 2016/17 wird das Forder-Förder-Projekt (FFP) auch für die gymnasiale Oberstufe angeboten. In diesem Format bietet es die Möglichkeit zum vertieften wissenschaftspropädeutischen Arbeiten. Die Schüler*innen werden, basierend auf ihren eigenen Interessen, mit Forschenden an der Hochschule in Kontakt gebracht und arbeiten an konkreten Forschungsvorhaben zu den Themenschwerpunkten „Lernen“ (`Forschendes Lernen – Das Lernen erforschen: Lernstrategien entwickeln, erproben, evaluieren´) und den „sustainable development goals“, den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN.
Ziel dieser Projektform ist es,
- Strategien des Selbstregulierten Lernens,
- Elemente im Rahmen einer Bildung in einer digitalen und nachhaltigen Welt sowie
- das wissenschaftsorientierte Arbeiten
zu stärken und auf diesem Wege die Studienorientierung der Schülerinnen und Schüler zu fokussieren. Auf schulischer Seite lassen sich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler als Projektkurs anrechnen und im Rahmen der Abiturprüfung als besondere Lernleistung erweitern. Zudem kann es im Drehtürmodell als Fördermaßnahme durchgeführt werden.
Seit dem Schuljahr 2018/19 wird das Projekt zunehmend mit digitalen Elementen angereichert, die vor allem die Kooperation und Kommunikation aller Beteiligten verstärken sollen. Hierbei geht es pragmatisch um eine Balance zwischen Präsenzzeiten an der WWU und den Möglichkeiten einer Lernbegleitung im digitalen Raum. Mittels einer Lernplattform werden vielfältige Ressourcen wie beispielsweise Lernvideos der Dozierenden, begleitende Aufgabenstellungen und Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten zur Verfügung gestellt sowie das Zeitmanagement der Teilnehmenden unterstützt.
Eine Datencloud ermöglicht darüber hinaus den Zugriff auf das eigene E-Portfolio (Dateiordner) der Schülerinnen und Schüler. Mit Hilfe von geteilten Dokumenten ist es den Lehrenden vor Ort sowie den Mitarbeitenden des LIF und Dozierenden der WWU in ihrer Rolle als Mentorinnen und Mentoren möglich, Beratung nicht nur vor Ort an der Universität durchzuführen. Ergänzend wird beispielsweise mithilfe von Kommentaren in digitalen Textdokumenten oder gemeinsam an einer Online-To-Do-Liste gearbeitet.
Ein zentrales Ziel ist dabei die Begleitung der Lernprozesse. Ausgangspunkt ist eine Lernstandsdiagnostik durch Gespräche über die Lernbiografien der Schülerinnen und Schüler sowie mit Hilfe eines strukturgebenden Kompetenzrasters speziell für das FFP+, auf dessen Grundlage auch die anschließende Förderung und Begleitung stattfindet.
Die Koordination aller Teilnehmenden, d.h. der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, lif-Mitarbeitenden und Dozierenden stellt eine große Herausforderung dar, sodass auch die Netzwerkarbeit im Bildungsbereich ein wichtiger Bestandteil für das FFP-Plus-Team ist. Auch hier werden Elemente einer digitalen Praxis erprobt und gemeinsam reflektiert. An diesem Projekt nehmen zurzeit sechs Schulen aus zwei Netzwerken der Zukunftsschulen teil.
Für das Schuljahr 2021/22 ist die Dissemination und Öffnung des Projekts für interessierte Schulen geplant. Dazu wird eine projektbegleitende Fortbildung vom lif angeboten.
Film zum FFP-Plus digital: